Review: THE MAN WITH THE IRON FISTS 2 - Auch beim zweiten Mal gescheitert



Fakten:
The Man with the Iron Fists 2
USA. 2015.
Regie: Roel Reiné. Buch: RZA, John Jarrell. Mit: RZA, Dustin Nguyen, Cary-Hiroyuki Tagawa, Carl Ng, Eugenia Yuan, Sahajak Boonthanakit, Pim Bubear, Ocean Hou, Andrew Lin, Khin Steven Lowenstein, Grace Huang, Charlie Ruedpokanon, Simon Yin u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Als ein Fremder - Thaddeus  - schwer verletzt in der Nähe einer chinesischen Mine gefunden wird, gewähren ihm Bergarbeiter Li Kung und seine Frau Ah Ni Unterschlupf. Während Thaddeus' Wunden heilen, erfährt er von einem Konflikt, der die Dorfbewohner gegen den Meister der bösen Mächte Ho mit seinem kaltblütigen Beetle-Clan und den berüchtigten Lord Pi aufbringt. An der Seite des kampferprobten Schmiedes Thaddeus entwickelt sich der einst brave Kung zu einem tödlichen Krieger, der sich hasserfüllt gegen die Unterdrückung auflehnt.





Meinung:
Dass Rap-Star RZA (bürgerlicher Name: Robert Fitzgerald Diggs) großer Fan von asiatischen Martial-Arts-Filmen ist, ist nun wirklich kein Geheimnis. Nicht nur sein musikalisches Mitwirken bei Quentin Tarantinos „Kill Bill“-Filmen profilierte bei vielen das Bild des Asia-affinen Künstlers, sondern auch seine Einflüsse bei der legendären Rap-Combo Wu-Tang Clan machten schon früher deutlich, dass RZA ein großes Faible für alte, meist in Hongkong entstanden Action- und Fantasyfilme hat. Mit „The Man with the Iron Fists“ zementierte er diesen Ruf. Sein Herzensprojekt, welches von Tarantino und dessen Protegé Eli Roth produziert wurde, ging im Kino zwar relativ sang- und klanglos unter (und dies nicht zu Unrecht), es reichte aber wohl für eine Fortsetzung, die direkt fürs Heimkino erscheint – wahrscheinlich war der Vorgänger auf DVD doch noch ein profitabler Hit.


Weise Entscheidung: Lieber meditieren als öde Sequels drehen
Beim Sequel hat nun Regisseur Roel Reiné das Führungszepter in der Hand und nicht mehr RZA. Der Niederländer Reiné kümmerte sich innerhalb seiner Karriere schon um so manches Direct-to-DVD-Sequels, z.B. „Deathrace 2+3“, „The Marine 2“ oder „The Scorpion King 3“, und bis auf seine beiden „Deathrace“-Nachklapps erwies sich keines davon als besser oder gleichwertig zum Original. Da „The Man with the Iron Fists“ aber schon kein wirklich guter Film war, sind die Erwartungen beim Sequel eher niedrig angesetzt. Diese Erwartungen erfüllt Reiné hier auch absolut. „The Man with the Iron Fists 2“ erweist sich als ungelenkes, undynamisch und schwerfällig erzählter Martial-Arts-Happen. Auf der Habenseite steht für ihn, dass er ähnlich wie sein Vorgänger versucht, seine Vorbilder so gut es geht zu imitieren. Einen wirklich eigenständigen filmischen Charakter bleibt dem Film aber verwehrt. Für einen echten Grindhouse-Look wirkt er zu steril und sauber, für einen modernen Kampfkunstfilm fehlt dem zweiten Teil der notwendige Druck nach vorne sowie wirklich ansprechende Kampfszenen. Die, die hier präsentiert werden, wirken eher schlapp und sehr inspirationslos.


Wer "The Man with the Iron Fists“ mochte, der wird eventuell auch mit dem Sequel seine Freude habe. Insgesamt fehlt dem Film aber die kinetische Energie sowie eine progressive wie kurzweilige Erzählweise um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können. RZA und Regisseur Roel Reiné liefern hier einen reinrassigen Schnellschuss ab, der eigentlich nur existiert, um noch rasch den einen oder anderen Dollar aus - dem eigentlich gar nicht existenten - Kultstaus des Vorgängers zu schröpfen. Wäre das Sequel wenigsten besser als sein schon eher verzichtbarer Vorgänger, aber nein, "The Man with the Iron Fists 2“ ist leider Gottes noch um einiges schwächer. Teil eins besaß zumindest noch einige nette Ideen und spielfreudige Darsteller (z.B. Russell Crowe). Das Sequel hingegen besteht gefühlt meist nur aus Ideen- und Lustlosigkeit.


2 von 10 Yin-Yang-Schwertern

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