Review: DUFF – HAST DU KEINE, BIST DU EINE - Bekanntes und Beliebtes von der Gegenwehr im Schulalltag



Fakten:
DUFF – Hast du keine, bist du eine (The DUFF)
USA. 2015. Regie: Ari Sandel. Buch: Josh A. Cagan. Kody Keplinger (Vorlage). Mit: Mae Whitman, Robbie Amell, Bella Thorne, Allison Janney, Romany Malco, Ken Jeung, Bianca Santos, Skyler Samuels, Nick Eversman, Rebecca Well, Chris Wylde, Seth Meriweather, Kurt Krause, Murielle Telio, RJ Shearer u.a. Länge: 101 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 9. Juni 2015 im Kino.


Story:
Echt mies! Schülerin Bianca findet heraus, dass sie alle hinter ihrem Rücken als DUFF (Designated Ugly Fat Friend) bezeichnen und man glaubt, sie wäre nur Teil ihrer ansonsten so beliebten Clique, weil sie die Hässliche der Gruppe ist und somit die anderen schön aussehen lässt. Bianca versucht ihren Ruf zu ändern. Ein Kampf gegen Schulwindmühlen.





Meinung:
Ein Film, aus dem man einfach nicht enttäuscht hinausgehen kann, da er von außen genau das repräsentiert, was er auch liefert: Die gängige Teenie-Komödie voller Genre-Konventionen sowie dem ewig gleichen Narrativ des "hässlichen Entleins", das sich zur Ballschönheit mausert und den liebsten Kerl abkriegt. Daran ist natürlich alles in Ordnung und manchmal ist das Erleben jener Wunschfantasien ohnehin Balsam für die Seele. Wenn dann aber wie hier noch ein knackiger Wortwitz mit einigen abwegigen Pointen am Start ist, hängt man sich umso lieber rein - auch wenn gewisse Längen nicht zu verleugnen sind. Ebenso unbeholfen, aber von Connaisseusen der Materie mehr als erwünscht: Die Einarbeitung von Social Media zur Zeichnung des Zeitgeistes - allerdings nicht so planlos-erklärwütig wie z.B. in "Kiss the Cook".


Und jetzt alle: "Let it go, let it go..."
Die Ära der Cyberbullys bietet sich nun mal nicht zur Zeitlosigkeit an, wohingegen die Rollenmodelle der High-School-Comedy hier mit entschiedener Selbstverständlichkeit zur Handlungsentwicklung aufgewendet werden. Die clevere und satirische Keule fortschrittlicherer Varianten aus bereits vergangenen Tagen darf sich zwar nur im Ansatz blicken lassen, doch dafür entschädigt die sympathische Figur Mae Whitmans als titelgebende "DUFF" (Designated Ugly Fat Friend - keine Ahnung, wie die deutsche Synchro das handhabt), Bianca Pepper. Sobald sie nämlich im Intro als Kultfilmfan offenbart wird und Poster von "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" und "Maniac" an der Wand hängen hat sowie mit sarkastischer Schüchternheit im drolligen Casual Look abhängt, kann man sich (subjektiv gesehen) nur verlieben. Obwohl, man wird sich mitunter eher mit ihr identifizieren, denn solch liebenswerten Idealfällen begegnet man nun wirklich nicht jeden Tag. Die unsichere Aussenseiterin sehnt sich aber wie immer in derartigen Filmen nach Akzeptanz und am besten auch der Liebe - erst recht, sobald sie Stück für Stück vom Schulalltag, sozialen Schemata und Viral Videos in die unwürdige Enge getrieben wird. Ihr netter, doch zackiger und populärer Nachbar Wesley (Robbie Amell) will ihr da ein bisschen auf die Sprünge helfen. Das lässt allmählich und relativ natürlich eine süße Liebe zwischen dem ungleichen Paar entstehen, doch Handykameras folgen ihnen auf Schritt und Tritt. Die Öffentlichkeit kennt dafür nur Häme.


Hier wird die Agonie der permanenten medialen Erfassung illustriert, die nun allzu stimmig in die Mechanismen des Schulalltags einfließen, wie es abermals heimliche Nachrichten, Tagebucheinträge und schlichte Gerüchte schafften. Es hat sich nicht viel geändert, in Sachen Stil und Storytelling erst recht nicht, bringt aber weiterhin die erwartete Erleichterung, sobald die designierte Verstoßene mit individuellem Selbstbewusstsein aus sich herauskommt und die Blicke hinter sich zieht. Wobei Frau Whitman nun absolut keine schicken Klamotten braucht - attraktiv ist sie schon von Anfang an. Eben ganz nett wie der Film an sich.


6 von 10 Mr. Sushi-Paketen


vom Witte

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