Review: SABATA - Kult ohne echte Klasse


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Fakten:
Sabata (Ehi amico...c’è Sabata, hai chiuso!)
IT, 1969. Regie: Frank Kramer (a.k.a. Gianfranco Parolini). Buch: Renato Izzo, Giancarlo Parolini. Mit: Lee Van Cleef, William Berger, Pedro Sanchez, Nick Jordan, Franco Ressel, Anthony Gradwell, Linda Veras, Robert Hundar, Gianni Rizzo, Spanny Convery u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Ein Fremder namens Sabata kommt in das Städtchen Daughtery. Gerade rechtzeitig, denn eine Bande stiehlt den Banktresor, in dem 100.000 $ der Armee liegen. Sabata stellt die Diebe, doch das sind nur Handlanger. Die Drahtzieher gehören zur Oberschicht der Stadt. Sabata findet das schnell heraus und will Profit aus seinem Wissen schlagen. Die Herren lassen sich nur ungern erpressen und setzten alle Hebel in Bewegung, den unliebsamen Fremden aus dem Weg zu räumen.



                                                                         



Meinung:
„Sabata“ war zu seiner Zeit sehr erfolgreich und zog zwei Fortsetzungen nach sich. Der Film genießt einen gwissen Kultstatus, dem er ehrlich gesagt jedoch nicht wirklich gerecht wird. Dafür bietet er schlicht zu wenig bemerkenswerte Momente und kann eigentlich nur eine richtig große Stärke für sich verbuchen: Hauptdarsteller Lee Van Cleef. Eines der unverwechselbaren Gesichter des Italo-Westerns, erst spät durch Sergio Leone zum Star des Genres gemacht, der mit seinem eindrucksvollen Charisma und seiner Leinwandpräsenz auch hier die Show dominiert. Neben ihm können durchaus auch William Berger als schlitzohriger Bandit Banjo und Franco Ressel als schmieriger Gauner Stengel überzeugen, Van Cleef gehört jedoch eindeutig der Film.


Jeder Schuss ein Treffer.
Schade, dass „Sabata“ sich trotz einer ansprechenden Inszenierung und einem gelungenen Finale lange nicht wirklich zünden mag. Der gelegentlich eingestreute Humor wirkt eher unpassend und leicht nervig, ebenso der fette Sidekick. Langeweile kommt zwar nicht auf, dafür hat Sabata eigentlich immer genug Schurken zum abknallen vor der Flinte, allerdings sind weder Story noch Ablauf besonders spektakulär. Es fehlen diese Ideen, diese Momente, die die großen Vertreter des Genres bis heute auszeichnen. Ganz nett ist das „Arbeitswerkzeug“ von Banjo, mehr dieser Einfälle und die Sache sehe wohl ganz anders aus. Etwas mehr Dreck und Boshaftigkeit hätte sicher nicht geschadet. So wirkt der Film an vielen Stellen zu austauschbar, fast schon etwas brav, trotz rauchender Schießeisen und etlichen Leichen. Das ist souverän abgedrehter Standard, der sein Potenzial nicht so recht abrufen mag.


Trotzdem kein schlechter Film. Fans des Genres finden sicher Gefallen an ihm und werden ganz nett unterhalten. Mehr ist es dann leider nicht. Wer einen besseren Van Cleef-Western sehen will, sollte neben den Leone-Filmen zu dem weit weniger bekannten, dafür deutlich besseren „Der Gehetzte der Sierra Madre“ greifen, der weniger Shoot-Outs, dafür eine klar stärkere Geschichte zu bieten hat. Solide, ohne seinen Ruf zu bestätigen.

6 von 10 Silberdollar.

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