Review: SHARKNADO - Hai-ter bis wolkig


                                                         
Fakten:
Sharknado
USA, 2013. Regie: Anthony C. Ferrante. Buch: Thunder Levin. Mit: Ian Ziering, Tara Reid, John Heard, Cassie Scerbo, Jaason Simmons, Alex Arleo, Neil H. Berkow, Heather Jocelyn Blair, Sumiko Braun, Diane Chambers, Julie McCullough u.a. Länge: 85 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


 
Story:
Ein Wirbelsturm samt Sturmflut trifft Los Angeles, mit ungewohnten Konsequenzen: Haie schwimmen durch die Straßen und fallen sogar vom Himmel. Barbesitzer Fin und seine Freunde sind aber mit allen Wasser gewaschen und lassen sich von dem hungrigen Ungeziefer nicht so einfach auffressen.


 
                                     

                             
Meinung:
"Es regnet Haie!"
Zumindest etwas. Leider kein Talent, Witz, Drehbücher, Schauspieler (obwohl, die sind bestimmt auch irgendwo vom Baum gefallen), Charme oder nur den Hauch von Anspruch an den eigenen Output. Nein, bei The Asylum ist alles total egal, einzig und allein in die Promotion wurde hier ordentlich investiert, ein cleverer Schachzug. So heiß erwartet, gehypt und angesehen wurde wohl noch kein Auswurf der Trümmertruppe. Eigentlich müsste man denen dafür auf die Schulter klopfen, für den Film - wie gewohnt - in die Eier treten. 

 
Demnächst: "Haie beim Zahnarzt".
In diesem "Kultfilm" für Abende kurz vor der Alkoholvergiftung gibt es sogar ein "Staraufgebot". Ex-Serien-Grinsekater und aktuell Teilzeitstripper Ian Ziering, Trash-Bunny Tara Reid (von den Coens über Boll zu The Asylum, straffe Karriere) und - ups, was ist denn da passiert - John Heard. Muss wohl eine alte Zigeunerin überfahren oder sein Haus auf einem Indianerfriedhof gebaut haben. Die wahren Stars sind natürlich die "Haie". Also das, was Haie sein sollen. Es gibt in der Welt der C-Movies ja wirklich viele miese CGI-Effekte zu bestaunen, aber so was ist selbst dort eine Seltenheit. Ach, warum so höfflich, es ist eine Unverschämtheit. Wie der ganze Film. Sich mit seinem Dilettantismus zu brüsten und das auch noch als cool und witzig zu verhökern ist schon ziemlich dreist. Es ist zudem sehr bemerkenswert, was hier alles animiert wird. Nicht nur die Haie, die Flut oder Regen (ja, auch Wasser kostet Geld), sondern z.B. ein Autoreifen oder ein Cop auf einem Motorrad. Warum? Konnte man gerade kein Motorrad leihen, klauen oder sonst was, ist selbst das zu viel verlangt? Das musst du erst mal bringen, mein lieber Mann! Eigentlich kommt man sich die ganze Zeit vor wie in einem fünfzehn Jahre alten Videospiel, das keinen Spaß macht. Spaß. Das wäre genau das Einzige, womit der Film überhaupt punkten könnte. Die groß angekündigte Trash-Parade kommt so gar nicht in die Puschen, die Haie wirbeln erst im letzten Drittel tatsächlich durch die Luft, dafür sitzen die Protagonisten ganz oft im Auto und fahren von einem Anschlussfehler zum nächsten. Mal ist alles überflutet, zehn Meter weiter dann wieder gar nicht und dann wieder doch, mal scheint die Sonne, beim nächsten Schnitt wieder nicht, es ist kaum zu fassen. Schaut sich das hinterher eigentlich jemand an, Post-Production oder so, oder haben selbst die keinen Bock auf ihren eigenen Mist? Könnte man ja verstehen, sind ja (so munkelt man) auch nur Menschen. Oder sie sind animiert, wer weiß... . Also immerhin gibt es ein Finale, das sollte man beinahe gesehen haben. Das L.A. ChainShark Massacre, mit dem Happy-End im Doppelpack, aber pst, nix verraten, sonst ist es ja nicht mehr spannend. 

 
Versteht man so etwas heutzutage tatsächlich als "geilen Trash" und "Partyfilm"? Ist ja übel. Na die Party können die gerne alleine feiern. Bei The Asylum knallen bestimmt die Korken, die Gewinnspanne muss bombastisch sein. 200-Millionen-Dollar-Filme die gerade so ihre Kosten decken, am Arsch, so macht man Kohle. Glückwunsch und gute Nacht.


1 von 10 Haien aus dem CGI-Klo

2 Kommentare:

  1. Ich glaube es gab selten so einen Hype um ein B-Movie wie bei Sharknado. Die Story ist sowas von behämmert, dass sie schon fast wieder gut ist. Die CGI-Effekte sind so billig teilweise, dass sie schon wieder irgendwie gut aussehen. Die Darsteller, ja die Darsteller, die mochte man im allgemeinen Mal, lange ists her. Ian Ziering ist einigen besser bekannt aus Beverly Hills 90210, das hätte er wohl damals auch nicht gedacht, dass er mal in solchen Trashfilmen mitspielt. Tara Reid ist auch bekannt, mehr oder weniger. Also was ergibt eine mittelmäßige Story und mittelmäßige Effekte und mittelmäßige Schauspieler? Genau: einen recht guten Film.

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  2. Deine Definition von mittelmäßig ist äußerst großzügig. ;)

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