Review: DAS GIBT ÄRGER - ...Ärger für Regisseur und Darsteller



Fakten:
Das gibt Ärger (This Means War)
USA. 2012. Regie: McG. Buch: Timothy Dowling, Marcus Gautesen. Mit: Reese Witherspoon, Tom Hardy, Chris Pine, Til Schweiger, Chelsea Handler, John Paul Ruttan, Abigail Spencer, Angela Bassett, Rosemary Harris, Laura Vandervoort. Länge: 96 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-Ray erhältlich.


Story:
Nach einem verpatzten Einsatz werden die beiden Top-Spione und besten Freunde FDR (Chris Pine) und Tuck (Tom Hardy) in den Innendienst versetzt. Beide sind Single und als sie sich beide in die gleiche Frau verlieben, da machen sie einen Wettkampf draus: der bessere kriegt das Mädchen (Reese Witherspoon). Doch als Geheimagenten hat man natürlich seine eigenen Möglichkeiten, dem anderen zu Folgen und seine Versuche zu sabotieren. Und dann ist da natürlich auch noch Lauren, die ihrerseits die beiden Typen testen will – mit allen Komplikationen, die dabei so vorkommen können
.





Meinung:
Nach nicht einmal fünf Minuten will man als Ottonormalfilmekucker dieses Machwerk schon wieder ausschalten. Was ist passiert? Die beiden Geheimagenten Tuck und FDR stehen bei irgendeinem Empfang, machen mit billigen, aufgesetzten Sprüchen gerade eine Braut klar, da kommt Till Schweiger als deutscher Schurke Heinrich hereinspaziert, der so kuckt, als ob er die Kritiken zu seinem neuesten Film gerade gelesen hat, geht in einen Nebenraum (natürlich mit zahlreichen bewaffneten Bodyguards), stellt sich einem anderen Mann, natürlich ebenfalls mit Leibwachen, gegenüber, nuschelt etwas, erschießt alle anderen und geht wieder. Aber die beiden Geheimagenten, nicht blöde, ziehen ihre Waffen und versuchen Heinrich aufzuhalten. Der ballert mit seinen Leuten los, die Agenten ballern zurück. Sie können den Gangsterboss sogar fast aufhalten, aber Hardy wird über den Rand des glatten, metallenen Hochhausdachs gestoßen, kann sich aber wie von Geisterhand an der Kante festhalten. Trotzdem soll er endgültig runtergestoßen werden, der Bruder von Heinrich zögert aber vielleicht nur 15 Sekunden zu lange und FDR schafft es, den Gangster vom Hochhaus zu stoßen und Tuck das Leben retten. Heinrich ist derweil mit einem Fallschirm entkommen.


Möge der Kampf um Lauren beginnen!
Til Schweiger hätte sich hier in meinem Ansehen wieder weit nach oben arbeiten können, hätte er Hardy (und vielleicht auch Pine) vom Dach gestoßen. Der Film wäre vorbei und alle glücklich. Tja, hat er nicht getan, der Film darf weitergehen. Und man sollte einen Film auch nicht vorschnell verurteilen, es kann ja eigentlich nur noch besser werden. Und tatsächlich, die Gangsterstory um Schweiger ist nur der (schlechte) Rahmen für eine Dreiecksbeziehung zwischen Hardy, Pine und Reese Witherspoon. Das Problem an der Sache ist: der Film wird trotzdem nicht wirklich besser. Die Schauspielleistungen von allen, leider wirklich allen beteiligten sind unterirdisch und nicht einen Hauch glaubwürdig. Besonders wenn Hardy und Pine zu zweit sind, wird nicht ein Hauch von Chemie zwischen den beiden spürbar. Sie sagen einfach ihre „schwachen“ Dialogzeilen auf und das war es dann auch. Selten sieht man zwei Darsteller, die ihre Rolle aufgesetzter, lustloser und leider auch gleichzeitig schlechter gespielt haben. Dazu kommt Reese Witherspoon, die außer ihrem, zugegeben, süßen Lächeln nichts zu bieten hat und genauso nervt wie ihre Filmschwester. Um ehrlich zu sein, einzig Rosemary Harris schafft es in diesem Film, nicht zu nerven und Til Schweiger als deutscher Gangsterboss Heinrich schafft es sogar, den Film ein bisschen aufzuwerten – wenn das nicht alles sagt?


Mit dem Humor ist es in diesem Film auch so eine Sache. Der Film versucht es immer wieder, ein paar Mal muss man zumindest Schmunzeln, aber meistens sind die Sprüche und Wortwechsel einfach nur nervig. Aber weder Chris Pine, noch Witherspoon oder ihre viel zu überdrehte Filmschwester schaffen es, wenigstens ein Schmunzeln zu erzeugen. Einzig Tom Hardy hat hin und wieder eine wirklich lustige Szene, vor allem dann, wenn er dann doch mal sowas ähnliches wie Natürlichkeit aufkommen lässt. Aber für eine Komödie ist das einfach viel zu wenig.


Kuck mal, was die zwei da machen!
Vollgestopft mit irgendwelchen High-Tech-Spielereien, die die beiden Agenten für ihren Wettstreit um die Frau brauchen, ist der Film zwar dann noch erträglich anzusehen, wenn sie sich gegenseitig nachspionieren, aber das sind eben nur Phasen, denn meistens ist er einfach blöd, nicht auf die gute Weise, sondern nur blöd. Denn mindestens genauso schlecht wie die drei Hauptfiguren, die hier ohne zu übertreiben auf dem Tiefpunkt ihrer Karrieren spielen, sind das über weite Strecken vorhersehbare und vor Klischees nur so triefende Drehbuch, die strunzdoofen Dialoge und die schlecht gefilmten Actionszenen, die wohl nur eingebaut wurden, um auch dem männlichen Publikum etwas zu bieten. Es hilft dem Film leider auch in keinster Weise, dass es ein kurzes Gespräch über das Werk Alfred Hitchcocks gibt, dass mal „Butch Cassidy und Sundance Kid“ oder „Titanic“ im Hintergrund laufen – aber immerhin wissen die Macher theoretisch, was gute Filme sein können. Denn „Das gibt Ärger“ bleibt reine Zeitverschwendung, schafft es nur sehr sporadisch zu unterhalten, kaum mal ein Lachen hervorzurufen, ist von eigentlich allen Beteiligten schlecht gespielt und ist es nicht mal Wert, an einem verregneten Sonntagnachmittag angesehen zu werden.


1,5 von 10 Farbpistolenschüsse in die Eier

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