Specials: souli und stu... und ganz üble Nervensägen


Unser ewiger Gast-Autor souli und sein willenloser Adjutant stu verraten euch heute, bei welchen Filmcharakteren sie einen nervlichen Zusammenbruch erleiden. Leider ist uns aufgefallen, dass die zwei Meckerfritzen anscheinend etwas misogyn veranlagt sind. Aber bitte glaubt uns, eigentlich mögen souli und stu das weibliche Geschlecht, dass verrät zumindest ihre Internet-Chronik. Aber keine Sorge, auch Männer bekommen ihr Fett weg und souli hat dazu noch eine ganz besondere Spitzenposition parat.



stu's Nr. 5: Reden, reden, reden, reden: Chris Tucker in RUSH HOUR  1- 3

"Wenn ihr nackig bleibt, halte ich meine Klappe. Deal?"
Der eine ist Asiate, der andere ein Afroamerikaner (oder wie auch immer der richtige politische Terminus lautet). Dieses Gespann, gespielt von Jackie Chan und Chris Tucker, haben bereits drei recht erfolgreiche Abenteuer bestanden. Während Chan den besonnen Hongkong-Cop Lee (alte Hollywood-Regel: Asiaten heißen immer Lee) spielt, darf sich Chris Tucker das Großmaul Carter versuchen. Ja, versuchen! Denn Tucker kann zwar ähnlich wie Eddie Murphy so lange reden, bis seine Zunge anfängt zu glühen, nur das ist weder witzig (gut, das ist es bei Murphy auch selten) noch besitzt es Charme. Problem: Jackie Chan hat Talent was artistische wie oft auch klamaukige Action angeht. Tucker hingegen kann nur reden, reden, reden, reden, reden, reden, reden. Das nervt! „Rush Hour“ und vor allem die zwei Sequels sind allesamt weit weg davon ein guter Film zu sein, doch wenn ich bedenke, wie oft Chris Tucker mir den Unterhaltungswert zerplappert hat und mich in eine „Wann hält der Kerl endlich seine Klappe“-Phase geschickt hat, frage ich mich doch, wie die Filme wären, wenn man auf die Nervensäge Tucker verzichtet hätte.


souli's Nr. 5: Tough Girl: Mila Kunis in FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN
"Was, souli mag meine Rolle nicht?" So isses Mila.
Mit „Freunden mit gewissen Vorzügen“ bekommen wir eine ganz besondere Geschichte, die sich um zwei junge und gutaussehende Menschen dreht, die gerade ihre Beziehungen den Bach runtergehen lassen haben und nun auf verbindungslosen Sex aus sind. Na, wem es Spaß macht, mir ist das ja Recht. Das Problem an der Sache: Es gibt immer eine Person, die sich bei einer solchen „Fick-Beziehung“ verliebt. Richtig dumm wird es, wenn sich beide ineinander verlieben, wobei das im Endeffekt wieder positiv ist. Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht um Mila Kunis‘ Charakter Jamie, die eine dieser emanzipierten und toughen Frauen ist, die sich nichts sagen lassen und immer lockere Sprüche auf den Lippen haben, in Wahrheit und tief in ihrem Herzilein wollen sie jedoch nur einen echten Traumprinzen, der sie über die Türschwelle trägt und jeden Wunsch von den Augen abliefert. Vollkommen unglaubwürdiges Geschwätz trifft auf die durchgehend nervige Ausstrahlung. Sicher sieht die Frau bombig aus, aber wenn nur Müll dabei rauskommt, wenn sie ihren Mund öffnet, dann wird die Schönheit doch schnell verdeckt.


stu's Nr. 4: Raus Bessons Knatterkiste: Natalya Rudakova in TRANSPORTER 3
Der Mund ist nur auf, um ein Vakuum zu verhindern
Okay, „Transporter“ und die Sequels sind keine große Kunst und wurden von Teil zu Teil immer schlechter (über die Serie schweige ich lieber mal), aber selbst der äußerst dürftige dritte Teil der Reihe hat DAS nicht verdient. Mit das meine ich  Natalya Rudakova, die in „Transporter 3“ nicht nur Jason Statham als Fahrer Frank das Leben schwer macht, sondern auch meine Nerven malträtiert. Rudakova spielt Valentina, die von Statham beschützt wird. Aber warum? Die Frau macht wirklich alles um aufzufallen und zu sterben. Während ein grantiges Killer-Kommando hinter den beiden her ist, wirft die fleischgewordene Intelligenz-Insolvenz lieber Ectasy ein und spült sich mit Wodka ihre letzten noch aktiven Hirnzellen weg. Soll das komisch sein? Soll das Empathie erzeugen? Hat Produzent Luc Besson wieder einmal die falsche Frau mit leeren Versprechen in seine Knatterkiste gelockt? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: es wäre eine Wohltat gewesen, wenn Frank die rothaarige Valentina mit ihrem degenerierten Sommersprossen-Supermodel-Gesicht am Straßenrand hätte stehen lassen. Ob „Transporter 3“ ohne sie wirklich ein besserer Film geworden wäre, wage ich zu bezweifeln, aber er wäre ganz bestimmt ertragbarer gewesen.
 

souli's Nr. 4: Außer Kontrolle: Jesse Eisenberg in 30 MINUTEN ODER WENIGER
Jesse Eisenberg, so wie ihn souli liebt
Nachdem Regisseur Ruben Fleischer mich mit „Zombieland“ überaus gut unterhalten konnte und auch bei seine Schauspieler gut dirigierte, folgte 2011 der katastrophale Tiefpunkt mit „30 Minuten oder weniger“. Eine Art Buddy-Krimi-Komödie, sie sich um einen Pizzalieferanten dreht, der durch einen ganz dummen Zufall plötzlich eine Bombe um den Körper trägt. Der Film ist nicht lustig, soviel vorweg, sondern einfach nur peinlich und zum Schreien dämlich. Da es hier aber um nervige Filmcharaktere geht, schnapp ich mir einfach den idiotischen Nick, gespielt mit Jesse „ich keine Kontrolle über meinen Körper und mache deswegen die ganze Zeit ganz seltsam unkoordinierte Bewegungen“ Eisenberg. Ja, Nick ist eine echten Nervensäge, und ja, ich kann den Lockenkopf Eisenberg einfach nicht ertragen, weil er so derart bekloppt in die Kamera glotzt, ohne sich auch nur einmal im Klaren darüber zu sein, was er da eigentlich gerade abliefert. Rumgehampel trifft Albernheiten. Fruchtbarer Film, furchtbarer Eisenberg.


stu's Nr. 3: Die Testosteron-Hüpfburg: Vin Diesel und Ice Cube als TRIPLE X
Im Bild: Vin Diesel. Nich im Bild: seine Hüpfburg
„Triple X“ war vor einigen Jahren der heiße Scheiß. Glatzenmann Vin Diesel nutzte seinen Ruhm  aus „The Fast an the Furiest“ und konnte mit dem Actioner „Triple X“ - oder wie ihn die coolen Jungs schreiben „xXx“ - ordentlich Kasse machen. Der Film war eine Art James Bond ohne Stil. Dafür durfte der titelgebende Held  so richtig nerven. Dieser Dreifach-Xler, dessen bürgerlicher Namen Xander Cage genau wie sein Agentenname an einen Porno erinnert,  war so cool dass er mich frösteln ließ. Er rannte, sprang, raste und schlidderte mit solch einem erhöhten Testosteronpegel durch den Film, dass die Effektabteilung wahrscheinlich seinen Schritt virtuell verkleinern musste, denn Diesels Hoden waren bestimmt so angeschwollen, dass er von sich behaupten konnte, immer seine eigene Hüpfburg dabei zu haben. Warum mich das nervt? Ganz ehrlich, hat sich denn  keiner die Mimik angesehen von dem Kerl? Nein? Ist ja auch keine da. Vin Diesel stapft so hohlbirnig durch den Film und kämpft gegen böse, russischen Neo-Terroristen dass er so etwas wie Mimik oder Ausstrahlung gar nicht nötig ist. „Triple X“ ist einer der ödesten und beschränktesten Actionfilme der letzten Jahrzehnte und wie unsympathisch und vor allem wie absolut stumpf er seinen Helden präsentiert tut immer noch weh und  aktiviert bei mir das Gefühl ordentlich genervt zu sein.  Übrigens in der Fortsetzung durfte Rapper Ice Cube als Darius Stone Diesels Job übernehmen und es gelang ihm vortrefflich mit Dauerschnute und Möchtegern-Coolness Xander Cages Nervpotenzial zu übertreffen.


souli's Nr. 3: Der Rotz-Rottweiler: Michelle Rodriguez in RESIDENT EVIL
Suchbild: Wo versteckt sich die Frau?
Das gute alte Survival-Horror-Game „Resident Evil“ aus dem Jahre 1996 sollte inzwischen großflächig bekannt sein. Diese Atmosphäre, dieser Nervenkitzel, diese unvorhersehbaren Schocks, hinterhältig aus den dunkelsten Ecken der Villa. Ein großartiges Spiel, vor allem, wenn man sich mit 8 heimlich an die PlayStation vom Onkel schleicht und eigentlich Rayman spielen wollte. Das ist allerdings eine andere Geschichte. Die Verfilmung kam dann 2002 in die Kinos und das Ergebnis war schlichtweg ein Debakel. In diesem Debakel tritt jedoch eine Frau auf, die ihr Geschlecht einfach nicht anerkennen will: Michelle Rodriquez als Rain. Wie kann ein Mensch sich nur so strikt gegen die eigenen weiblichen Reize wehren und kontinuierlich so tun, als wäre sie der härteste Motherfucker auf Gottes verfluchter Erde? Sie rotzt One-Liner rauer als jeder Rotweiler und ist dabei so abstoßend wie schimmelige Milch mit faulen Eiern. Ich kann der guten Frau Rodriquez nur sagen, dass sie sich endlich mal von kugelsicheren Westen und den großen Ballermännern trennen sollten. Versuchs doch mal mit Lippenstift oder einem engen Kleid, das steht dir mit Sicherheit besser, denn auch in „Machete“ warst du in kurzen Höschen echt granatig.


stu's Nr. 2: Zach Galifinakis, alias der Bärtige aus HANGOVER

Der ewige Alan
Mittlerweile kennen viele seinen Namen, doch noch immer wird er von den meisten kurz als der Bärtige aus „Hangover“ bezeichnet. Nun, ich nenne ihn Zack Galifinakis, aber nicht weil ich stolz darauf bin oder weil ich ihn besonders mag, sondern lediglich deshalb, weil ich es für besser erachte den echten Namen für den Darsteller zu kennen, der meine Nerven  strapaziert wie ein gerade zahnendes Baby seinen Beißring.  Ich finde Galifinakis nicht witzig. Seine Art wie ein großes Kind aufzutreten und sich zu verhalten juckt mein Zwerchfell kein bisschen, wirkt sogar etwas einschläfernd, dafür sorgt die Erscheinung des Bärtigen bei meinem Wut- und Aggressionszentrum im Gehirn für reges Treiben.  Galifinakis als Alan ist eine reinrassige Katastrophe, die scheinbar nur deshalb besteht weil die Macher versucht haben auf äußerst zwanghafte Art und Weise anarchistischen Witz zu implementieren. Das Ergebnis ist eine Ansammlung von kontinuierlich anwachsendem Dünnpfiff mit der Komik und dem Charisma handfester Zahnschmerzen. Galifinakis ist seitdem enormen Erfolg von „Hangover“ ja leider so fixiert darauf seine Alan-Rolle in verschiedenen Varianten nachzuspielen, dass es wirklich schmerzt, dass er im grandiosen „It’s a kind of a funny story“ wirklich toll war und zwar weit abseits seiner sonstigen, nerv tötenden Masche.   


souli's Nr. 2: So anders, so schlimm: Emma Stone in EINFACH ZU HABEN

souli genervt, Mission erfolgreich abgeschloseen
Jetzt wird es langsam extrem: Emma Stone. Ich weiß, die Frau ist beliebt, die Frau wird gerne gesehen und die Frau hat ein ganz eigenes Schauspiel entwickelt. Ja, die Frau wird für eine der großen Hoffnungen gehalten, die Frau wird von allen Seiten gelobt und die Frau muss überall mitspielen, weil sie einfach so ANDERS ist. Mal im Ernst: Ich kann mit Frau Stone rein gar nichts anfangen, gelinge ausgedrückt. Oder einfach mal im Klartext: Ich verabscheue ihre ekelhafte Gesichtsdisco, die jede Ernsthaftigkeit vermissen lässt und nicht im Ansatz ein gestandenes Schauspiel erinnert. Meine persönliche Abneigung gegen die Frau ist längst in astronomische Höhen geschossen, aber ich kann immer noch zugeben, dass sie manche Rollen nicht vollkommen verunstaltet hat, „Crazy, Stupid, Love.“ zum Beispiel. Der Charakter, der von Emma Stone verkörpert wird, und mir Erbrochenes in die Mundhöhle treibt ist zweifellos ihre Olive in „Einfach zu haben“. Hier verknüpft sich alles, was ich an dieser Frau so hasse. Belangloses Teenie-Filmchen mit Moralkeulenalarm, furchterregende Emma Stone, die jedem Gesichtsakrobaten ins Staunen bringt. Grimassen der Extraklasse. Peinlich.


stu's Nr. 1: Die Checker von der Sonderschule: die erste Girlcrew aus DEATH PROOF
Drei Mädels mit enormen Nervpotenzial
Quentin Tarantino. Ja, der Mann ist gut. „Pulp Fiction“, „Jackie Brown“, „Kill Bill“ und „Inglorious Basterds“ sind tolle Filme, aber was zum Teufel hat er sich nur bei „Death Proof“ gedacht? Okay, Kurt Russell als Stuntman Mike ist herausragend böse und auch die Freundinnen in der zweiten Hälfte würde ich nicht als störend bezeichnen, aber die Damen, die zu Beginn des Films über Nichtigkeiten sinnieren, sind einfach nur schrecklich. Ich saß damals im Kino und wollte ihnen an die Gurgel gehen. Jedes Wort war wie ein glühender Nadelstich in meine Fußsohle (was Fußfetischist Tarantino bestimmt gefallen hätte). Was mir schon bei „Triple X“ sauer aufgestoßen hat, gibt es hier gleich fünfmal: pseudo-coole Charaktere die pseudo-cool herum labern. Okay, herum labern ist die Quintessenz eines Tarantinos, aber noch nie war es so hoffnungslos uninteressant, übertrieben, langgezogen und öde wie in „Death Proof“.  Gekrönt wird das Ganze davon, dass die Girlcrew so agiert und handelt, als wären sie irgendwelche Checker einer Sonderschule, die ihren Schülern den Stress von Bildung und Erziehung erspart und lieber Fortgeschrittenen-Kurse in „Fresse ziehen“ und „erotische Tänze“  anbietet. Unglaublich furchtbar und noch unglaublicher im vorhandenen Nervpotenzial.


souli's Nr. 1: Besser auf Toast als im Film: Pferd Joey aus GEFÄHRTEN

"Schön wars, aber die letzte Nacht bleibt unser Geheimnis."
So, angekommen bei meiner Nummer 1. Jedoch ist es dieses Mal kein Mensch, sondern ein Tier. Ja, Tiere können nicht dazu, dass sie so nerven. Ich weiß, blablabla. Wir reden hier allerdings von Steven Spielberg „Gefährten“ (der mit Abstand schlechteste Film des Jahres und schlechteste Spielberg ever) und das Kriegspferd Joey. Ja, Joey ist ein Kriegsheld, ein Pferd, dass jeder Gefahr mit den ausdruckslosen Augen ins Gesicht blickt und zu den größten Taten imstande ist. Nichts gegen Pferde, die sind mir egal und schmecken gut auf Toast, aber wie Mr. Spielberg diese ach-so-rührselige Geschichte rundum ein Pferd im ersten Weltkrieg inszeniert, ist schon keine leichter Fehltritt mehr, sondern eine kitschige Katastrophe, die in ihrer Beleidigen Art und Weise keine Grenzen mehr kennt. Es gibt eine Szene, die so extrem überzogen ist, dass man es gar nicht glauben mag und sich mehrere Male verdutzt die Augen reiben muss, um wirklich zu realisieren, was man da gerade gesehen hat: Joey reitet durch das Schlachtfeld, durch einen Stacheldrahtzaun, durch noch einen und noch einen, bis ihn schließlich doch einer dieser Zäune stoppt. Die Soldaten (Briten und Deutsche) hören auf mit ihren Kriegsspielchen und verbünden sich, um den armen Gaul zu retten. Hallo?! Spielberg, bitte, hör einfach auf historische Themen zu bearbeiten und erzählt uns von Dinosauriern und Aliens. Nie hab ich mir mehr gewünscht, ein Pferd einfach nur regungslos am Boden liegen zu sehen.
Habt ihr Vorschläge für eine neue Liste? Wenn ja, dann immer her damit.


Wir  danken souli für seine Mithilfe. Wenn ihr mehr von souli lesen wollt dann könnt ihr seine Kritiken und Meinungen zu diversen Filmen bei CinemaForever begutachten oder ihr besucht ihn mal bei Moviepilot.

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