Review: THE EXPENDABLES 2 - Bleihaltiges Comic Relief



Fakten:
The Expendables 2
USA. 2012. Regie: Simon West. Buch: Sylvester Stallone, Richard Wenk, Ken Kaufman, David Agosto. Mit: Sylvester Stallone, Jason Statham, Yu Nan, Dolph Lundgren, Terry Crews, Randy Couture, Jean-Claude Van Damme, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris, Scott Adkins, Jet Li, Liam Hemsworth, Charisma Carpenter u.a. Länge: 104 Minuten. FSK: Ab 18 Jahren freigegeben.


Story:
Die Söldner-Gruppe rund um Barney Ross hat soeben erst eine Rettungsaktion erfolgreich beendet, als sie im Auftrag des Geheimdienstlers Mr. Church in den Bergen von Ost-Europa einen Safe aus einem Flugzeugwrack bergen sollen. Routine für die Gruppe. Doch es kommt anders. Eine Terroristengruppe nimmt den Inhalt des Safes in Besitz und tötet einen der "Expendables". Für Ross und seine Jungs heißt das nur eins: Rache.








Meinung:

The Expendables“ war ein guter Actioner, der in seinem Cast die größten Filmhelden des Action-Genres der 1980er und -90er versammelte. Die, die beim ersten Teil nicht, oder nur sehr kurz dabei waren, erhalten im zweiten Teil nun eine wesentlich größere Bühne, auf welcher sie mit großen Waffen, große Löcher in fiese Schurken schießen dürfen. Doof, aber effektiv unterhaltsam und genau das, was die Fans sehen wollen. 


Guess who's back
Neu im Cast dabei ist Chuck Norris sowie Jean-Claude Van Damme, Scott Adkins (bekannt aus "Universal Soldier: Day of Reckoning") und Yu Nan. Während Yu Nan etwas Östrogen in die Mannschaft bringen darf und dazu auch Jet Li ersetzt, der hier nicht mehr als einen größeren Gastauftritt absolviert , dürfte Action-Experten vor allem der Name Scott Adkins Freudentränen in die Augen jagen. Adkins ist mehr durch Direct-to-DVD-Produktionen bekannt, in denen er seine Martial Arts Fähigkeiten präsentiert, doch leider darf er hier nur kurz beweisen, was in ihm steckt. Mehr Bedeutung erhält im Film Van Damme und Norris. Van Damme glänzt nicht unbedingt als Arschloch-Bösewicht, aber es gelingt ihm dennoch spielend, dass der Zuschauer ihn hasst. Chuck Norris hingegen darf sich gerne als Höhepunkt des Films bezeichnen. Der privat rechtspopulistische Bartträger, der im Gegensatz zu Van Damme, Stallone oder Schwarzenegger nie wirklich an der Spitze der Kinoindustrie war, darf mit seinem kurzen Auftritten in „The Expendables 2“ nicht nur im Alleingang dutzende Gegner niedermähen, nein, er darf auch einen Chuck Norris-Witz erzählen. Geek-Herz, was willst du mehr?


Diesmal steht das Alter der Action-Helden weniger im Vordergrund als im ersten Teil. Dafür ist „The Expendables 2“ wesentlich (selbst)referenzieller. Simon West ("Con Air") inszenierte ein Action-Feuerwerk, welches vornehmlich durch Zitate und Anspielungen vorangetrieben wird. Dabei zitiert der Film ebenso bei den klassischen Heroen des Genres wie auch bei aktuellen Action-Referenzen. So erinnert das Finale an einem Flughafen-Terminal bestimmt nicht von ungefähr an eine der mitdiskutierten Level der PC- und Videospielreihe „Call of Duty“. Viel zu diskutieren gibt es beim Film aber weniger. Würde er sich ernst nehmen, versuchen Seriosität zu generieren, dann wäre „The Expendables 2“ durchaus aus fragewürdige Angelegenheit, dadurch dass er aber durchdrungen ist von humoresken Spitzen, die manchmal sogar parodistische Züge annehmen, sowie jede Aktion mit einem ironischen Unterton versieht, wird aus dem, von Fans des Genres sehnlichst erwarteten Sequel, so etwas wie ein 100-minütiger comedy relief der bleihaltigen Sorte. Spaß pur.



Gruppenfoto vor Panzer
Regisseur Simon West merzte einen Schönheitsfehler des ersten Teiles aus. Waren die Actionszenen im Vorgänger noch mit einer recht nervösen Shaky Cam aufgenommen, so gibt es bei „The Expendables 2“ eine bessere, weniger nervöse Übersicht, wenn es zur Sache geht.  Zugegeben die Action erinnert somit wieder an gute, alte Zeiten, als noch VHS-Kassetten in den Videotheken standen, aber durch seinen Humor und sein Augenzwinkern wirkt der zweite Filmeinsatz der Söldner-Gruppe trotzdem moderner als erwartet, was dem Spaß aber nicht hinderlich ist, eher im Gegenteil. „The Expendables 2“ ist reinrassiges Action-Kino. Ein Sequel, welches sich von der Alters-Fokussierung seiner Vorgänger verabschiedet hat und sich dafür den puren Spaß am Krawall und am Zitat hingibt. Ein ungehörig dummes wie unterhaltsames Werk, das sich seiner guilty pleassure -Attitüde voll hin gibt und sich zu einem der (Action-)Highlights des Kinojahres 2012 zählen darf.


8,5 von 10 Chuck-Norris-Witzen

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